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LiteraturSchweiz

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Beat Sterchi

Die Gratiswurst

Presselandschaft Egal kann es nicht sein

Keine Sorge, auch wenn hier Wurst darüber steht: Es geht um Sprache. Denn was mit Sprache zu tun hat, ist Bern ist überall nicht Wurst. Und eine Sprache ist dann eine Sprache, wenn sie gefordert, verbessert, verändert, erweitert wird.

Deshalb kann es einem auch nicht Wurst sein, was mit der Presse passiert. Schon gar nicht, was die Gratispresse betrifft.

Gut, es gibt Leute, die haben sich an dieses Phänomen gewöhnt. Es gibt aber auch Leute, die staunen noch immer: Wie ist das möglich? Da trägt man eine Guccitasche durch den Bahnhof oder kommt super chic in einem teuren Anzug daher und was steckt da unter dem Arm? Ein Verlegenheitskonstrukt! Eine Minimalvariante! Ein Werbeträger, den man auch noch freiwillig aus einer Kiste pickt. Wohlverstanden ohne den geringsten Anflug von Scham!

Was zu lernen ist?
Es ist so einfach. Sie fressen offensichtlich alles! Es darf bloss nichts kosten. Also warum nicht vorwärts machen mit der Gratiswurst? Die Zeit ist reif. Ob durch eine Gesetzesinitiative oder durch den wachen Unternehmergeist eines Grossverteilers aufgegleisst, ist egal: Die Gratiswurst ist überfällig. Es heisst, vom Erfolg der Gratiszeitungen lernen. Wenn ein riesiges, halbwaches Publikum den Herren mit den Gratiszeitungen aus der Hand frisst, dann werden sie sich auch die Gratiswurst nicht entgehen lassen, sie werden sich auch vor ihr verbeugen.

Und diese Möglichkeiten!
Wenn, wie es das Schrumpfprodukt Gratiszeitung vormacht, alles unter die Leute gebracht werden kann, dann hat die Gratiswurst ein Riesenpotential. Mit der Gratiswurst können schweizweit qualitativ leicht reduzierte Nebenprodukte der Nahrungsmittelindustrie oder all die weniger gefragten Teile der Fleischproduktion wunderbar sinnvoll verwertet werden. Kostengünstiger als jede Entsorgung! Und zwar volksnah.

In der Gratiswurst findet alles Platz, die Gratiswurst ist die ökologische Lösung für jeden Überschuss. Und mit ein bisschen Schaum, mit viel Farbe und ein bisschen Wasser zum Verdünnen, wie wir das von der Gratispresse kennen, wird die Gratiswurst auch knackig und sehr saftig aussehen!

Bald füllen sich sämtliche Bahnhöfe mit dem Duft der Gratiswurst. Schon kann man sie sehen, die Pendler beim Besteigen der Züge: Aus der einen Tasche guckt die Gratiszeitung heraus und aus dem Mund der letzte Zipfel der Gratiswurst. Bio? Nein! Bio ist nie gratis.

Ein Blog-Beitrag von «Bern ist überall» im Journal B. Zuletzt: Von Tierpflegerinnen und Väterberatungen von Guy Krneta.

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