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Betrifft: Los Alamos ist winzig
Ein schmaler Steg führt hinein in dieses Los Alamos. Mit jedem Satz zeigt es etwas mehr von sich. Es ist belebt von Geschöpfen und Gewächsen, die wir von Ferne kennen. Zuerst Jacqueline und der Erzähler: Das Paar sitzt auf seiner Terrasse und versucht, sich einen Überblick zu verschaffen, umringt von zugewandten Orten aller Art, mit Karrieren, so abschüssig, wie nur das Wüstenleben sie schreibt. Dieses Figurenensemble, wie hergeweht, bildet einen flimmernden Kreis.
Man erzählt sich sein je eigenes Los Alamos oder fantasiert es sich entzwei. Einige hoch bemerkenswerte Vorkommnisse sind zu verzeichnen: Kurze Chardonnay-Euphorien im Abendwind, die Landung eines Nuntius im Fesselballon, gefolgt von Reminiszenzen an eine stramme Kindheit in Liechtenstein. Und über allem: Los Alamos. Seine Himmel, seine Hunde, seine Menschen. Ein atmosphärisches Kollektiv, das zu gleichen Teilen lebt und im Erzählen aus sich heraus entsteht.
Zwickys Sätze sind Ereignisse, seine Assoziationen Abenteuerreisen. Er lässt die Sprache wetterleuchten über einer Stadt, zu der nur ein Weg führt: Lesen und Wiederlesen. Michel Mettler
«Ich gehe stracks zum Kühlschrank und öffne ihn. Sodann trete ich maximal anderthalb Schritte zurück und wende mich um. Ich öffne den Mund.»
Dieter Zwicky bekam 2016 beim Klagenfurter Wettlesen für eine Passage aus «Los Alamos ist winzig» den zweiten Preis und 2018 für die Arbeit an diesem Text ein halbes Werkjahr der Stadt Zürich.
Dieter Zwicky
Los Alamos ist winzig
pudelundpinscher, Herbst 2019
ISBN 978-3-906061-19-1
Fadengeheftete Klappenbroschur, 140 Seiten
CHF 28
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