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Dada da und Dada dort Eine lose Folge über 100 Jahre Dada und seine Erben
Auch das Strassenmagazin «Surprise» kommt nicht um Dada all da herum. Es tut es in Form eines schönen Interviews mit Adrian Notz, dem Leiter des Cabaret Voltaire. Das mag wenig überraschend wirken, doch in seinem Editorial zieht der Redaktor Amir Ali eine Linie zu einem zweiten Gespräch mit dem Nahostkenner Ulrich Tilgner. Sprache ist Macht ist Ausgrenzung all dessen, was nicht dem entspricht, was wir längst kennen. Tilgner bemerkt dazu, dass er sofort «als Sprachrohr der Mullahs» gelte, wenn er etwas sage, dass gegen die gängigen Vorteile verstossen. Dagegen rebellierte Dada.
Adrian Notz hält dem einen anderen Aspekt entgegen. Hinter der dadaistischen Verballhornung der herrschenden Sprache stecken Sehnsucht und Wille nach einem produktiven Elan und nach einer grösseren Gelassenheit, wie sie sich Walter Serner in «Die letzte Lockerung» wünschte: also nach mehr Menschlichkeit. Erst jüngst, bemerkt Notz, sei er selbst inne geworden, wie aktuell dieser Aspekt von Dada sei: «Es geht um eine Selbsterkenntnis der Menschen. Es geht nicht darum, dass die Dadaisten wahnsinnig sind, sondern dass unsere Gesellschaft wahnsinnig ist.» Im täglichen Offizium, zu dem Notz im Cabaret Voltaire jeweils um 6.30 Uhr empfängt, lässt sich beides verbinden (bis 18. Juli). Wer zu derart wahnwitziger Tageszeit noch nicht ansprechbar ist, kann Trost auh bei den Abendveranstaltungen im Cabaret Voltaire finden.
Eine unregelmässige Serie zum Dada-Jubiläum. Zuletzt: Dada Show III
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